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Blaue Perlen für Berlin

Berlins Kleingewässer sind wahre „Blaue Perlen“. Sie sind Lebens- und Erholungsraum für Pflanzen, Tiere und nicht zuletzt auch für den Menschen.   

Wie viele Berliner*innen, haben auch Moorfrosch, Kammmolch & Co. mit einem großen Problem zu kämpfen: ihr Wohnraum wird knapp. Immer früher trocknen Gewässer, die sie zum Laichen und für ihre Entwicklung brauchen aus. Bis sie an Land überleben können, dauert es mehrere Monate. Trocknet das Gewässer davor aus, ist eine ganze Generation verloren.

Die Ausgangslage

Fehlender Regen in den vergangenen Jahren, hat in Teichen, kleinen Seen, Pfuhlen, Weihern und Tümpeln zu starkem Wassermangel geführt, teilweise sind sie sogar ganz ausgetrocknet und verschwunden. Mit ihnen verschwinden auch die Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen. Außerdem werden immer mehr Flächen versiegelt, die für die Regenwassergenerierung nicht mehr zur Verfügung stehen, aber Potenzial bieten, den Wasserhaushalt im Boden oder in den Kleingewässern zu unterstützen. Dringendes Handeln ist deshalb erforderlich.

Beschluss des Senats

Um dieses Problem zumindest teilweise zu lösen und die ökologische Situation einiger bedrohter Gewässer zu verbessern, hat der Berliner Senat am 8. Februar 2022 das Ökokonto-Projekt „Blaue Perlen für Berlin“ beschlossen. Im Rahmen des Berliner Ökokontos sollen zunächst 30 Kleingewässer und deren Umfeld ökologisch aufgewertet und revitalisiert werden, damit Tiere und Pflanzen vielfältige Lebensräume und die Berliner*innen zusätzlich neue Naturerlebnisse mitten in der Stadt erhalten.

Es leiden aber viele weitere Perlen unter Wassermangel. Auch sie brauchen Programme und Projekte, um als Lebensraum gesichert zu werden. Dieses Fazit zieht der Sachverständigenbeirat für Naturschutz und Landschaftspflege in seinem Beschluss „Berliner Kleingewässer in Gefahr – Regenwasser versiegelter Flächen und Dächer zur Stabilisierung des Wasserhaushalts nutzen“.

Die Aufgaben der Stiftung Naturschutz Berlin

Wir organisieren die Renaturierungsmaßnahmen des Berliner Ökokontos und sind für das Kompensationsmanagement, d.h. die strategische Planung und Projektsteuerung und -koordinierung zuständig. Dazu gehört z.B. das Beauftragen von Machbarkeitsstudien, Kartierungen und Gutachten sowie der Planung und Ausführung von Maßnahmen.

Los geht es mit Pilotprojekten am Lankegrabenteich in Lankwitz und am Gewässerkomplex Schleipfuhl/Feldweiher in Hellersdorf. Anhand dieser sollen vor allem Fragen zur möglichen Regenwassergenerierung (von Hausdächern und Verkehrsflächen) zur Stützung der Kleingewässer beispielhaft geklärt werden. Wir hoffen, grundsätzliche Lösungen zu finden, die auch auf andere Projekte anwendbar sind und müssen dazu weitere Akteur*innen ins Boot holen.

Hintergrundinformation Ökokonto

Das Land Berlin setzt vorgezogene Kompensationsmaßnahmen für zu erwartende Eingriffe in Natur und Landschaft um und bevorratet die so gewonnenen „Ökopunkte“. Dies wird „bauleitplanerisches Ökokonto“ genannt. Bauvorhaben des Landes können diese dann einlösen, sobald sie tatsächlich die Natur beeinträchtigen. Das Berliner Ökokonto ist ein Instrument des gesamtstädtischen Kompensationsmanagements, um die ökologischen Folgen großer Bauvorhaben abzumildern und gleichzeitig die grüne Infrastruktur Berlins zu sichern und zu stärken. Die Planungszeiten für Bebauungspläne können verkürzt werden, weil die langwierige Suche nach Ausgleichsflächen entfällt. Das Land Berlin geht bei Planung und Umsetzung der Maßnahmen in Vorleistung, so kann sich die Stadtnatur schon vor einem Eingriff an anderer Stelle positiv entwickeln.

Weitere Informationen zum Berliner Ökokonto auf den Seiten der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz.

Das Projekt „Blaue Perlen für Berlin” wird von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz gefördert.