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Krumme Laake Ost

Intakte Moore sind Lebensraum für hoch spezialisierte Arten und ausgezeichnete Klimaschützer, da sie erhebliche Mengen CO2 im Torf speichern.

Bei der Krummen Laake handelt es sich um ein Verlandungsmoor mit einem Restsee. Sie liegt im Naturschutzgebiet Krumme Laake/Pelzlaake und ist seit 1927 geschützt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts zeichneten sich die vier Moorarme der Krummen Laake durch weitgehend gehölzfreie Moorgesellschaften aus (Torfmoosgesellschaften, Schwingrasen), das Moor war noch in einem guten Zustand. In den 1950er Jahren änderte sich dies: Das Moor trocknete wegen Grundwasserabsenkung immer weiter aus und Gehölze siedelten sich an, die seine typische Vegetation wie Gewöhnliche Moosbeere, Sonnentau und Wollgras verdrängten.

Im östlichen Moorarm der Krummen Laake hat sich ein degenerierter Kiefernmoorwald gebildet, in dem die Entwicklung von Torfmoosen aufgrund der starken Beschattung eingeschränkt ist. Die Kiefern entziehen dem Moor große Wassermengen, sodass ein Moorwachstum nicht zu erwarten ist. Stattdessen kommt es zu fortschreitender Torfzersetzung und CO2-Freisetzung.

In den vergangenen Jahren haben sich die Grundwasserstände im Bereich der Krummen Laake durch eine reduzierte Grundwasserförderung des Wasserwerks Friedrichshagen erholt. Nun herrschen wieder Wasserstände, die eine Entwicklung zu einem wachsenden Torfmoosmoor erlauben. Daher wurden seit 2014 in mehreren Phasen Renaturierungsmaßnahmen im östlichen Moorarm der Krummen Laake umgesetzt. Die Arbeiten werden mit Mitteln aus der Klimaschutzabgabe des Landes Berlin finanziert.

Unsere Maßnahmen
2014 wurde der östliche Moorarm zunächst von einem Teil der Gehölze (insbesondere Kiefern) befreit. So konnte am Ostrand wieder ein offener Moorbereich geschaffen werden. Auf diese Weise werden die Verdunstung, die Durchwurzelung des Torfkörpers und die Beschattung des Moores verringert sowie der Wasserhaushalt verbessert. Zudem wurden die Voraussetzungen für die Wiederausbreitung von moortypischen Arten geschaffen. 

2015 wurden weitere Sträucher und junge Laubbäume (insbesondere Erlen) gerodet, im Zentrum eine weitere Lichtung geschaffen und in den wiederhergestellten offenen Bereich am Ostrand des Moorarms Baumstubben entfernt. So wird das Austreiben von gefällten Laubbäumen vermieden, die Wurzelbewehrung der Mooroberfläche aufgebrochen und ein differenziertes Mikrorelief hergestellt. Damit kann sich das Moor wieder entwickeln. Es ist Lebensraum für hoch spezialisierte Arten und bindet erhebliche Mengen CO2 im Torf. Die Krumme Laake ist damit wieder ein ausgezeichneter Klimaschützer. 

Die Maßnahmen sind mit der Obersten Naturschutzbehörde und den Berliner Forsten abgestimmt und werden von diesen unterstützt.

Krumme Laake Ost vor der Renaturierung

Krumme Laake Ost während der Renaturierungsmaßnahmen